Das Thema Nachhaltigkeit ist ein MEGATREND. Spätestens seit der Fridays for Future Bewegung ist bei vielen das Verständnis gewachsen, dass jeder seinen Teil beitragen kann, das Klima der Welt zu verbessern, zumindest aber nicht schlechter werden zu lassen. Das gilt auch für die Eventbranche, die sicherlich nicht den besten Ruf hat, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Vielleicht zu Recht, vielleicht aber auch nicht…. Das Verständnis für sogenannte Green Events hat in den letzten zwei Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Green Events ist ein Ausdruck für eine Veranstaltung, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnet. Diese Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf die Umsetzung einer Veranstaltung, sondern auch auf die Planung und Organisation im Vorfeld. Im Vordergrund stehen dabei häufig Natur- und Umweltschutz. Es wird in erster Linie versucht, CO2-Emissionen zu reduzieren oder zu vermeiden. Doch einen Schritt zurück: bei CO2 Emissionen handelt es sich um Klimagase, die privat oder in der Wirtschaft erzeugt werden. Ein übermäßiges Vorhandensein dieser Gase in der Atmosphäre bewirkt, dass sich die Temperaturen auf der Erde erhöhen. Die Folgen sind weitreichend. Wasserknappheit, Hitzewellen, Anstieg des Meeresspiegels und Gefährdung von Pflanzen- und Tierarten sind nur einige von ihnen. Wenn die CO2 Emissionen nicht verhindert werden können, können sie doch häufig zumindest reduziert werden.
Es ist natürlich schwer, die Emissionen gänzlich zu verhindern, doch gibt es dann immerhin die Möglichkeit, diese zu kompensieren. Es gibt mittlerweile einige Dienstleister, die CO2 Emissionen durch weltweite Klimaschutzprojekte kompensieren. Diese Klimaschutzprojekte können unterschiedliche Themen behandeln, wie zum Beispiel Energieeffizienz, Wind-und Wasserkraft, Solarenergie, Aufforstung von Wäldern oder Umweltbildung.
Für die Kompensation werden vom jeweiligen Anbieter Zertifikate ausgestellt. Doch neben der Kompensation von CO2 Emissionen gibt es noch weitere Stellschrauben, an denen der Eventmanager drehen kann. Ein erster Schritt ist z.B. der Verzicht auf Plastikbecher und Geschirr im Cateringbereich. Ein noch recht junger Berliner Caterer hat beispielsweise ein Food Konzept entwickelt, in dem die Speisen nur in ihrer natürlichen Hülle ausgegeben werden. Anstelle von Mülleimern oder dem Einsatz von Kellnern, die benutztes Geschirr abräumen, stellt der Caterer Holzkästen auf, in denen die Überreste kompostiert werden. Neben der Produktion von „zero waste“, setzt der Gast sich automatisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Ein weiterer großer Faktor für den CO2 Ausstoß in der Eventbranche, wenn nicht sogar der größte, ist die Anreise der Gäste per Flugzeug oder PKW. Doch kann es hier eine Lösung geben? Warum nicht das geplante Meeting mal in der Nähe abhalten, eine Konferenz auf einem CO2-neutralen Schiff oder in einer grünen Location planen? Das Angebot an Locations und Dienstleistern wächst, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Den Gästen kann man beispielsweise Bahntickets buchen, mit denen Sie bequem zum Veranstaltungsort kommen. Bei der Planung und Vorbereitung der Veranstaltung kann man als Eventagentur ohne viel Mühe und Zeitaufwand schon einiges bewirken. Mit dem Bewusstsein lassen sich Dienstleister einfacher auswählen, die sich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Muss der Technik-Dienstleister hunderte Kilometer mit seinen Trucks durch ganz Deutschland fahren oder kann man auf einen lokalen Dienstleister zurückgreifen? Müssen Give Aways aus China bestellt werden oder gibt es nicht auch Anbieter aus dem Umkreis, die ähnliche Produkte vertreiben? Auch müssen diese nicht mit unnötig viel Plastik einzeln verpackt sein. Aus Sicht der Eventagentur gibt es einige Punkte, die verbessert werden können, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Natürlich ist es auch immer eine Budgetfrage, wieviel den Projektverantwortlichen das Thema Nachhaltigkeit wert ist, doch sind die meisten Endkunden bereit diesen Weg zu gehen, wenn ihnen die Möglichkeiten aufgezeigt werden.Wenn das Thema „Green“ in die Kommunikation der Veranstaltung aufgenommen wird, hat dies wiederum positive Auswirkungen in der Wahrnehmung und der monetäre Mehraufwand wird durch eine Imagesteigerungen amortisiert bzw. relativiert. Es bleibt also abschließend zu sagen, dass die Veranstaltungsbranche noch lange nicht am Ziel ist, das Bewusstsein allerdings auf Kunden- und Agenturseite wächst und durch Green Events ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann.