Unser Beruf ist wie ein Event sehr vielfältig: Wir planen, organisieren, strukturieren, konstruieren, bauen und erschaffen Welten. Jede Veranstaltung ist in sich einzigartig und hat ihre ganz eigenen „Bedürfnisse“. Die Kunst eines guten Eventmanagers ist es, sich individuell auf jede Veranstaltung einzulassen, damit am Ende etwas ganz Großes steht. Aber wie schaffen wir das bei der hohen Anzahl an Veranstaltungen immer wieder aufs Neue?
Am Anfang steht die Anfrage und erste Vorstellungen/Ideen eines Kunden. Die Basis für erste Inspirationen und Gedanken bzw, um es in der Bildsprache auszudrücken: Für erste grobe Skizzen. Dies alles greifen wir in einem Brainstorming auf, erarbeiten im Team das bestmögliche Konzept und lassen aus den Ideen ein Event wachsen.
Jeder weiß: Bei einem “Brainstorming” sammelt man ungefiltert alle Eingebungen zu einem Thema, auf einem Blatt Papier; notiert, markiert und streicht sie auch wieder, bis daraus das bleibt, aus dem wir dann einen roten Faden durch unsere Geschichte entwickeln können. Das Brainstorming beschreibt e i n e Herangehensweise zur Ideengewinnung und Lösungsorientierung und zählt zu den bekanntesten Kreativtechniken. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kreativtechniken, die jeweils den Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden wie zum Beispiel das Mindmapping, die 3635-Methode, eine Pinnwandkarte, „Das Problem umkehren“ oder „Die Fragenreihe“ bilden. Erstens, die systematisch-analytischen und zweitens die kreativ-intuitiven. Der Begriff des Brainstormings im Besonderen, zählt zur letzteren Gruppe.
Wenngleich “Brainstorming” für unsere Arbeit ein so beliebtes Instrument darstellt, möchte ich zum besseren Verständnis auch alternative Kreativtechniken etwas näher erläutern. Beispielsweise die “Pinnwandkarte”. Alle Ideen zum Thema werden hierbei auf Karteikarten geschrieben und an eine Pinnwand geheftet. Im weiteren Prozess werden die Karteikarten zu Gruppen zusammengefasst und miteinander verknüpft. Es werden Untergruppen gebildet und so entsteht nach und nach eine große Karte.
Außerdem: die “Fragenreihe”. An ihrem Anfang steht eine Hauptfrage, mit der alles beginnt. Aus ihrer Beantwortung ergeben sich weitere Fragen, die wiederum Fragen nach sich ziehen. So entsteht eine Kette aus Fragen, welche schlussendlich zu einer lösungsorientierten Betrachtung aller Aspekte führt. Eine eher meditative Kreativtechnik ist die Methode der “Bilder in Gedanken”. Sie funktioniert am Besten an einem ruhigen Ort. Man schließt die Augen und fühlt sich in die Fragestellung hinein. Die Bilder, die dabei vor dem inneren Auge sichtbar werden, fokussiert man und lässt sie deutlicher und klarer hervortreten.
Welche Technik bei all der Auswahl für einen selbst die richtige oder Beste ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Denn es gibt nicht DIE Universallösung! Jede der vielen Kreativtechniken ist in sich so individuell wie ihr potenzieller Anwender mitsamt seinen Gedanken und Bedürfnissen und birgt ihre Vor- und Nachteile. Das einzige Kriterium zur Wahl der richtigen Methode darf sein, ob es dazu dient, Gedanken zu ordnen und alternative Blickwinkel auf eine bestimmte Fragestellung zuzulassen.
Aber auch mit den effektivsten Techniken an der Hand kann man sich nicht zwingen, kreativ zu sein und ergibt sich aus ihrer Anwendung leider keine Garantie, die perfekte Idee zu entwickeln. Sie können lediglich dabei helfen! Wenn Ihr in einem Prozess das Gefühl habt, dass Ihr Euch im Kreis dreht anstatt mit Eurer Aufgabe vom Fleck zu kommen, hilft es oft, das Team zu erweitern. Und zum Beispiel weitere Kollegen oder Experten, aber auch Personen mit einem ganz anderen Augenmerk mit einzubeziehen. Denn ein besonderes Event entsteht am Ende nie durch einen Einzelnen, sondern ist das Ergebnis aus dem besten Zutun Vieler, die mit Freude, Leichtigkeit und der notwendigen Achtung an ein Projekt herangehen.