Das Event steht kurz bevor, die letzten Arbeitsschritte werden erledigt. Alles ist vorbereitet, sämtliche Räumlichkeiten werden ein letztes Mal inspiziert, das Servicepersonal wird gebrieft. Kurz vor Öffnung der Türen für die Gäste, steigt selbst für die erfahrensten Eventmanager der Branche kurz die Nervosität. Die Ansprüche an sich selbst sind hoch und selbst bei akribischster Vorbereitung gibt es immer wieder Dinge, die unvorhersehbar sind. Das sind die Momente, in denen man binnen Sekunden Entscheidungen treffen und handeln muss.
Für das so unscheinbar und selbstverständlich wirkende Thema „F&B“, für „Food & Beverage“, zu Deutsch: „Essen und Getränke“, gilt Letzteres ganz besonders.
Was im Büro mit der Auswahl und Zusammenstellung des perfekten Menüs und der Getränke zur jeweiligen Veranstaltung beginnt und durch feststehende mathematische Formeln mengenmäßig berechnet wird, gerät in die erste heiße Phase, wenn gemeinsam mit dem Kunden die ausgewählten Speisen und Getränke verkostet werden – vor allem dann, wenn der jeweilige Koch den geschmacksverwöhnten Gaumen des erfahrenen Eventmanagers und natürlich den des Kunden nicht überzeugen kann und so lange Änderungen vollzogen werden, bis alles stimmig ist.
Alles was vor dem Event passiert, ist jedoch fast schon ein gemütlicher Spaziergang, denn während des Events muss der F&B-Verantwortliche vor allem Eines beherrschen: kilometerlanges Laufen über Stunden bei einer Herzfrequenz, die einem ausgedehnten Training gleicht und währenddessen muss das gesamte Eventgelände zu jeder Zeit aufmerksam im Auge behalten werden.
Gerade bei Großveranstaltungen ist es doch immer wieder eine Herausforderung, sämtliche Speisen gleichzeitig zur selben Zeit „auf den Punkt“ perfekt gegart und heiß auf den Tisch zu bringen – besonders dann, wenn zum Beispiel der Speaker auf der Bühne seinen Vortrag außerplanmäßig überzieht.
Passen die Komponenten Geschmack, Präsentation der Speisen, Temperatur, ist schon ein großer Teil zur Zufriedenheit getan.
Apropos Temperatur. Jeder von uns weiß, wie schlecht ein unzureichend temperierter Wein schmeckt oder auch ein Bier. Auch hier gilt: Rechtzeitige Sicherstellung der richtigen Temperatur gehört zum obersten Pfichtprogramm.
Neben all den Dingen, die der „F&B-ler“ zusätzlich im Blick haben muss, angefangen bei einem unverzichtbaren und funktionierenden Geschirrrücklauf, aufgeräumten Gästetischen, ansprechenden Buffettischen, der Verhinderung von Wartezeiten oder gar Warteschlangen, dem richtigen Briefing des Servicepersonals, sind zufriedene Gäste das, worauf es letztendlich ankommt.
Wenn man „F&B“ den Worten „leibliches Wohl“ zuspricht, dann geht es hierbei um sehr viel mehr als um die Versorgung der Gäste alleine durch Essen und Trinken. Es geht um das Kümmern, um das dafür sorgen, dass der Gast sich rundum wohl fühlt, sich versorgt fühlt – das er behandelt wird, und sich fühlt, wie ein Gast sich nun mal fühlen sollte: wunschlos glücklich.
Ein leidenschaftlicher F&Bler ist erst dann wirklich zufrieden, wenn sein Gast sich auch Jahre nach der Veranstaltung an den perfekten Service, das tolle Essen und den leckeren Wein erinnert und gerne in Erinnerungen schwelgt.
Und genau dafür lohnt sich alle vorangegangene Mühe und Aufregung – und der gelaufene Halbmarathon.