In unserer Serie „Die Krise managen statt Events“ kommt heute Junior Projektleiter Mihalis Saltzis zu Wort. Und berichtet, wie er ganz persönlich mit der momentanen Situation umgeht, was ihn antreibt und womit er sich beschäftigt. Wofür er seine Zeit nutzt und welche Chancen und Herausforderungen er für sich sieht:
„Das Licht wird gedimmt. Alle stehen auf Position und warten auf den ersten Cue. Aus der Regie hört man ein „Go“ und die Show beginnt. Ab jetzt heißt es: absolute Konzentration, denn alle Abläufe sind aufeinander abgestimmt. Man muss abliefern und zwar jetzt! Dies gilt aber nicht nur während eines Events, sondern auch schon in den Wochen und Monaten davor und danach.
Die Arbeit in einer Eventagentur fordert viel von einem ab und rückblickend gehört sie zu einer meiner größten, aber auch spannendsten Herausforderungen. Man lernt nicht nur jeden Tag Neues über die Branche und über die Umsetzung von Events. Man entdeckt auch an sich selber neue Grenzen und entwickelt eine immer stärkere Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress und einem hohen Arbeitsvolumen. Eine Widerstandsfähigkeit, auf die ich mit Stolz zurückblicken kann, da ich mich physisch und mental weiterentwickelt habe.
Die letzten Monate in Kurzarbeit haben mich jedoch gelehrt, dass es mindestens genauso viel Arbeit erfordert, eine Widerstandsfähigkeit gegenüber dem „Nichtstun“ zu entwickeln. Die Versuchung, den Tag vor Netflix & Co. zu verbringen, und die Bequemlichkeit einziehen zu lassen, ist nun mal hoch. Für mich war jedoch klar, dass ich diese Zeit nutzen will und muss, um gewonnene physische und mentale Fähigkeiten aufrecht zu erhalten und zu intensivieren. Dafür treibe ich drei bis vier Mal die Woche Sport. Meistens gehe ich dafür ins Fitnessstudio, aber wenn das Wetter es zulässt, spiele ich Badminton oder fahre Fahrrad an der frischen Luft. Außerdem habe ich meine Leidenschaft fürs Kochen wiederentdeckt und recherchiere dafür neue gesunde Rezepte. Für meine mentale Entwicklung verbessere ich meine Spanischkenntnisse, die mir bisher schon sehr hilfreich waren und lese weiterhin Bücher auf Englisch.
Ich habe gelernt, dass es essenziell ist, mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich fordern und motivieren, um diese Auszeit zu meistern. Natürlich gibt es auch Tage, die mich frustrieren, aber dann denke ich daran, dass ich eine einmalige Chance geboten bekommen habe, meine Interessen zu entfalten, die sonst immer etwas kurz kamen. Interessen, die mich stärken und positiv stimmen. Denn es wird auch eine Zeit nach der Krise geben. Und dafür werde ich vorbereitet sein.“